Glücksspielreform in Belgien tritt in Kraft

Vor wenigen Tagen hat das belgische Verfassungsgericht das veraltete Glücksspielgesetz aus dem Jahr 1999 außer Kraft gesetzt. Nun gilt das neue Glücksspielgesetz, welches bereits im April 2019 verabschiedet wurde und in vieler Hinsicht deutlich liberaler ist. Aber welche Auswirkungen hat die Glücksspielreform für die Online Casinos in Belgien?

Bislang galt in Belgien ein über 20 Jahre altes Glücksspielgesetz, welches bereits im Jahr 1999 in Kraft getreten ist. Das Problem: Das veraltete Gesetz konnte den weitreichenden Änderungen in der Glücksspielbranche nicht gerecht werden. Denn der Online-Glücksspiel-Boom begann erst, nachdem das Gesetz bereits ausgearbeitet und verabschiedet wurde. Das belgische Verfassungsgericht hat dieses veraltete Gesetz nun mit sofortiger Wirkung außer Kraft gesetzt.

In- und ausländische Firmen können Glücksspiellizenz beantragen

In Belgien können alle Glücksspielunternehmen eine Lizenz beantragen, die ihren Sitz im In- oder Ausland haben. Das bedeutet, dass kein Geschäftssitz in Belgien erforderlich ist, um hier virtuelle Spielautomaten oder Sportwetten anbieten zu können.

Online-Glücksspielbranche soll übersichtlicher werden

Das neue Glücksspielgesetz in Belgien verfolgt primär das Ziel, dass der Online-Glücksspielmarkt übersichtlicher wird. Zu diesem Zweck sollen die einzelnen Spielkategorien klar voneinander abgegrenzt werden. In der Praxis bedeutet das, dass auf einer Plattform beispielsweise nicht mehr Slots, Poker und Sportwetten parallel zueinander angeboten werden dürfen. Gewünscht ist es jetzt, dass jede Spielart eine eigene Plattform bekommt, wobei eine direkte Verlinkung zueinander ebenfalls nicht gestattet ist.

Das Verwaltungsgericht in Belgien vertritt den Standpunkt, dass die konsequente Trennung der Spielarten mit Blick auf die Spielsuchtbekämpfung als eine Art Bremse wirken könnte. Wenn ein Spieler nämlich gezielt nach Sportwetten sucht, dann bekommt er zukünftig auch nur eine Plattform angezeigt, auf der ausschließlich Wettoptionen zur Verfügung stehen. Er würde also nicht durch ebenfalls verfügbare virtuelle Spielautomaten abgelenkt werden. Diese Annahme ist unter Experten allerdings umstritten.

Roulette, Baccara & Co. nur noch in konzessionierten Spielbanken

Eine weitere Änderung des Glücksspielgesetzes besteht darin, dass ab sofort Bankhalterspiele für die meisten Online Casinos tabu sind. Genauer gesagt dürfen Tisch- und Kartenspiele wie Roulette, Baccara oder Blackjack im Internet nur noch von konzessionierten Spielbanken angeboten werden. Hierbei handelt es sich um Anbieter, die auch über landbasierte Spielstätten verfügen.

Fazit

Das belgische Verfassungsgericht hat das veraltete Glücksspielgesetz aus dem Jahr 1999 mit sofortiger Wirkung gekippt. Damit gilt ab sofort das neue Glücksspielgesetz, welches bereits im April 2019 verabschiedet wurde, aber bislang in der Praxis noch keine Relevanz hatte. Damit dürfen die Anbieter ab sofort nur noch eine Spielart auf ihrer Plattform anbieten und – sofern sie keine niedergelassene Spielstätte betreiben – auch keine Bankhalterspiele wie Roulette oder Blackjack mehr anbieten. Man darf gespannt sein, wie das neue Glücksspielgesetz in Belgien von der Bevölkerung angenommen werden wird.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/straßenkarte-map-suchen-finden-2679271/