Obwohl der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) bereits am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, ist die bundesweit zuständige Glücksspielbehörde noch nicht voll arbeitsfähig. Bis die Behörde ihren Aufgaben vollumfänglich nachkommen kann, wird jedoch noch viel Zeit vergehen. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Glücksspielbehörde erst im Jahr 2023 uneingeschränkt arbeitsfähig sein wird.

Bereits im März dieses Jahres berichteten wir davon, dass die bundesweite Glücksspielaufsichtsbehörde nach Sachsen-Anhalt kommen wird. Mittlerweile sind bereits die ersten Mitarbeiter in das Technische Rathaus am Hansering in Halle (Saale) gezogen und haben ihre Arbeit aufgenommen. Bis die Behörde ihre Aufgaben wie im GlüStV formuliert vollumfänglich erfüllen kann, werden jedoch noch einige Monate vergehen. Derzeit sind nämlich wohl nur 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der neu entstandenen Behörde tätig. Vor wenigen Tagen wurde nun bekannt, dass die bundesweite Aufsichtsbehörde eine Doppelspitze bekommen wird.

Behörde bekommt zwei leitende Vorstände

Eine Sprecherin gab vor wenigen Tagen bekannt, dass die Glücksspielaufsichtsbehörde in Halle (Saale) eine doppelte Führungsspitze bekommen wird. Einem Bericht der dpa zufolge habe der zuständige Verwaltungsrat namentlich Ronald Benter und Benjamin Schwanke zum Vorstand der Behörde bestellt. Aber wer sind die beiden Männer, die nun eine frisch entstandene Glücksspielbehörde leiten sollen?

Beide Führungskräfte hatten in ihrem beruflichen Werdegang bereits intensive Berührungspunkte mit dem Thema Glücksspiel. So war Benjamin Schwanke beispielsweise in der Hamburger Behörde für Inneres und Sport für die Glücksspielaufsicht zuständig. Auch Ronald Benter war bis vor einiger Zeit Leiter des Referates „Glücksspielwesen und Gemeindewirtschaftsrecht“ im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheit im Bundesland Schleswig-Holstein. Benter sieht seine Aufgabe zunächst darin, dass die Behörde schnell arbeitsfähig wird. Gegenüber der dpa äußerte er sich wie folgt:

„Unsere Aufgabe für die kommenden eineinhalb Jahre ist es zunächst, die Behörde so aufzustellen, dass sie handlungsfähig ist.“

Ist die Glücksspielbehörde ein „zahnloser Tiger“?

Tatsächlich ist der Umstand, dass die Glücksspielbehörde mit Inkrafttreten des neuen GlüStV nicht direkt voll arbeitsfähig ist, wenig erfreulich. Doch bei genauerer Betrachtung ist es verständlich, dass eine neu gegründete Behörde nicht von einem Tag auf den anderen voll durchstarten kann. Es müssen Mitarbeiter eingestellt und eingearbeitet werden, es müssen die Räumlichkeiten eingerichtet werden und es muss sich ein Workflow einstellen. Bislang steckt die Behörde nach wie vor in der Aufbauphase, sodass die Glücksspielaufsicht zumindest aktuell noch ein (fast) „zahnloser Tiger“ ist. Das dürfte sich jedoch schon in den kommenden Monaten ändern.

Wie sehen die Pläne für das kommende Jahr aus?

Der frisch gekürte Vorstand Benjamin Schwanke plant, am 1. Juli 2022 die operative Tätigkeit zu beginnen. Ab dann will er mit seiner Behörde dafür sorgen, dass das illegale Glücksspiel effektiv bekämpft wird. Dazu soll unter anderem IP-Blocking sowie die Untersagung bezüglich unerlaubten Glücksspiels gehören. Inwieweit diese Maßnahmen in der Praxis funktionieren werden, bleibt abzuwarten. Bis die Bundesbehörde voll handlungsfähig ist, sollen die Aufgaben (theoretisch) von den Bundesländern wahrgenommen werden. Davon ist bislang jedoch mehrheitlich noch nicht so viel zu spüren.

Fazit

Die neu gegründete Bundesbehörde befindet sich auch mehrere Monate nach dem Inkrafttreten des neuen GlüStV noch in der Aufbauphase. Nun wurde bekannt, dass die Glücksspielbehörde mit Ronald Benter und Benjamin Schwanke eine Doppelspitze bekommen wird. Man darf gespannt sein, wie viel Zeit die Vorstände benötigen werden, um ihre Behörde voll handlungsfähig werden zu lassen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/geschäft-mann-binden-orange-4778044/

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8 Kommentare zu: Glücksspielbehörde in Halle bekommt Doppelspitze

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Avatar von Anonym
...na dann alle noch die Zeit nutzen zum illegalen Zocken, bevor die Glücksspiel-Polizei auf Streife geht

PS.: Zumindest sagen die das es illegal ist, wer sonst
Arbeitsfähig ist die Behörde ja wohl schon. Die Frage ist halt nur, was aktuell schon mit den vorhandenen Ressourcen kontrolliert wird und was eben nicht
Avatar von Anonym
110 Mitarbeiter ? Was machen diese Asgeier den ganzen Tag ? Sich neue Strategien ausdenken, wie man das deutsche Volk noch mehr unterjochen kann ?
Die primäre Aufgabe besteht wohl darin, den neuen Glücksspielstaatsvertrag zu überwachen. Zu kontrollieren, dass sich User und Anbieter an die neuen Vorschriften halten und bei Beschwerden/Regelverstößen entsprechend handeln. Ich...   Mehr anzeigen
IP Blocking ist geplant ? Würde dann bedeuten, wenn man Casinos aufruft wo die Steuer nicht gezahlt wird, diese Seiten erreichen wir nicht mehr. In der Schweiz soll das ja schon lange so sein, habe ich zumindest schon einige Male...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
ja machen den Asgeiern noch Vorschläge *Kopschüttel* am besten, ala wie man das deutsche Volk weiter ausnehmen kann . Nordkorea lässt grüßen.
Ich habe auch zum ersten Mal darüber gelesen, dass das IP-Blocking kommen soll. Um nicht-lizenzierte Anbieter vom dt. Markt auszusperren, ist das aber natürlich ein effektives Mittel. Klar, mit VPN kann man es umgehen, aber dann...   Mehr anzeigen
Genau darin liegt auch meine Angst begründet, warum ich nicht mit einer VPN im Casino spielen würde.

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