Der Bitcoin-Hype wurde im Dezember 2017 immer größer. Mittlerweile ist er wieder ein wenig abgeflacht - ein Bitcoin kostet inzwischen weniger als 10.000 Euro. Dennoch liebäugeln viele Betreiber von Online Casinos mit der Kryptowährung - bei Regulierungsbehörden macht sich die Sorge um Geldwäsche durch Bitcoins breit.

Der Bitcoin macht auch vor Online Casinos und Internetzweitlotterien nicht halt. Die Malta Gaming Authority hatte sich bereits im Juli in einer Studie mit dem Bitcoin-Glücksspiel auseinandergesetzt, bisher wurden die Kryptowährungen als Zahlungssystem aber noch nicht zugelassen.

Regulierungsbehörden anderer Länder sind an dieser Stelle bereits einen Schritt weiter. Für Casinos mit Curacao-Lizenz ist es beispielsweise kein Problem, Bitcoins als Bezahlsystem anzubieten - allerdings sollte man sich reiflich überlegen, ob man wirklich in so einem Casino spielen möchte. Es gibt Betreiber, die Gewinne nicht auszahlen und Hilfe darf man von der Regulierungsbehörde aus Curacao nicht erwarten.

Bei einigen Anbietern mit Gibraltar-Lizenz ist ebenfalls die Einzahlung via Bitcoins möglich. Im Dezember hatte die Finanzaufsichtsbehörde ein neues Gesetz zur Regulierung der Blockchain-Technologie auf den Weg gebracht - mittlerweile regen sich aber Zweifel bei der Glücksspielbehörde beim Thema Geldwäsche.

Erste Bitcoin Lotterie

Prominentestes Beispiel ist an dieser Stelle der Lottoanbieter Lottoland. Im Dezember hatte man damit begonnen, einen Bitcoin Jackpot anzubieten. Gegen den Einsatz von 3,50 € pro Tippfeld, kann man 6 aus 49 ohne Superzahl spielen. Laut Lottoland gibt es jeden Tag, außer Sonntag eine Ziehung. Es handelt sich um einen progressiven Jackpot, wobei wenigstens 1.000 Bitcoins gewonnen werden können, was damals 16 Millionen Euro entsprach, mittlerweile jedoch lediglich 9,6 Millionen Euro sind.

Die Gewinnquote ist im Übrigen besser als beim herkömmlichen Lotto. Durch das Fehlen der Zusatzzahl liegt die Gewinnchance bei 1:14 Millionen, anstatt wie beim normalen Lotto bei 1:140 Millionen.

Obwohl der Lottoanbieter damit geworben hat, dass man so „ganz einfach am Bitcoin-Boom teilhaben“ kann, ist es laut dem Unternehmen auch möglich, sich Gewinne in Euro zum aktuellen Kurs auszahlen zu lassen.

Abneigung gegenüber Kryptowährungen seitens der Regulierungsbehörden steigt

Es wird vor allem als wirtschaftlicher Schachzug von Gibraltar angesehen, dass man die Zahlungen via Blockchain-Technologien jetzt reguliert hat. Nach dem Brexit möchte man für viele Start-ups noch einmal die Attraktivität für eine Niederlassung auf der spanischen Landzunge schaffen. Für die Regulierungsbehörde Gibraltars sorgen Bitcoins aber für zusätzliche Probleme. Es ist bereits bekannt, dass die Anbieter derzeit in vielen Ländern in einer Grauzone agieren, was die Legalität des Glücksspiels anbelangt.

Durch Bitcoins können sich die Casinos und Lottoannahmestellen nun aber vollends der Kontrolle durch Finanzdienstleister entziehen. Phill Brear, der Glücksspielbeauftragte von Gibraltar, machte deshalb sehr deutlich klar, was man von Bitcoins im Bereich von Online Casinos, Lotto, Bingo und Sportwetten hält:

Wir sind der Ansicht, dass Bitcoins keine akzeptable Form der Zahlung bei unseren Glücksspielunternehmen sind.

Man hat Probleme mit dem schlechten Ruf der Kryptowährung, da man in der Vergangenheit mit ihr unehrliche Transaktionen in Verbindung gebracht hat. Durch die relativ anonyme Zahlweise kann nicht nachvollzogen werden, woher das gesetzte Geld stammt, was größere Probleme in Bezug auf Geldwäsche bedeuten könnte. Außerdem ist der Bitcoin-Kurs sehr instabil. Weiterhin ist es keine anerkannte Währung, sondern lediglich ein Spekulationsobjekt, mit dem man derzeit gute Geschäfte machen kann.

Dennoch möchte man die Nutzung der Bitcoins im Glücksspielbereich per Gesetz nicht verbieten. Die Glücksspielbehörde hat jedoch angekündigt, auf Anbieter, die Bitcoins als Zahlungssystem nutzen, ein besonderes Auge zu haben.

Die Bitcoin Lotterie von Lottoland gilt dabei als Sonderform, die man bisher trotz der Vorbehalte nicht stoppen möchte. Letztlich wird lediglich der Preis in Bitcoins angepriesen, aber die Zahlungen erfolgen derzeit nur zu einem kleinen Teil in der Kryptowährung. Dennoch besteht die Regulierungsbehörde darauf, dass der Anbieter aufzeigen müsse, wie man Gewinne schätzt und vor allem auszahlt.

Fazit: Bitcoin bleibt auch im neuen Jahr ein umstrittenes Thema

Lottoland hat erkannt, dass man durch die steigende Beliebtheit von Bitcoins auch eine Lotterie mit der Kryptowährung als zusätzliches Zugpferd nutzen kann. Die spanische Lotterie „Sorteos De Bonoloto“ diente hierfür als Vorlage. Letztlich sind die digitalen Münzen bisher keine anerkannte Währung und selbst Staaten, in denen die Glücksspielproblematik eher locker gesehen wird (wie Gibraltar), haben Probleme mit der Nutzung von Bitcoins.

Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung der Bitcoin Glücksspielangebote weitergeht und ob es irgendwann wirklich seriöse Anbieter gibt, die Einzahlungen von Bitcoins erlauben und die Gewinne auch garantiert auszahlen. Der Hype hält jedenfalls weiterhin an.

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1 Kommentar zu: Angst vor Geldwäsche mit Bitcoins in Online Casinos

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Avatar von J****r
Meiner Meinung nach verliert man durch Bitcoin Zahlungen noch mehr den Überblick wie viel ich letztlich eigentlich verspiele.
Aber da ich eh kein Freund von Bitcoins bin, kann ich mich natürlich auch irren, weil mir einfach die...   Mehr anzeigen

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