Der Klassiker unter den Kartenspielen ist immer noch Blackjack. Es ranken sich viele Mythen über das recht einfache Game. Spieler können zu Legenden der Geschichte werden, wenn sie gut spielen. Wenn sie Pech haben, können sich aber auch die Millionenverluste in das Gedächtnis eingraben. Im Folgenden also Gewinner, Verlierer und die kuriosesten Fakten rund um Blackjack.

Schon allein die Entstehung dieses klassischen Casinokartenspiels ist ziemlich umstritten. Man ist sich zumindest sicher, dass es ein Abkömmling des französischen Vingt-et-un, was im Deutschen mit 21 oder 17+4 übersetzt wird. Hier soll es aber weniger um die Geschichte des Spiels gehen, sondern viel mehr um unglaubliche Storys im Zusammenhang mit dem beliebten Klassiker.

Die erste literarische Erwähnung des Kartenspiels stammt von dem spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes, der sicherlich durch seine Erzählungen um den Landadligen Don Quijote bekannt ist. In der Erzählung „Rinconete y Cortadillo“ geht es um ein paar Betrüger, die in Sevilla arbeiten. Sie beherrschen das Kartenspiel Veintiuna (die spanische Übersetzung für 21). Die Regeln sind dem heutigen Blackjack ziemlich ähnlich, einziger großer Unterschied: Ein spanisches Baraja-Deck mit 40 bis 48 Karten wird verwendet. Die Erzählung wurde wohl zwischen 1601 und 1602 geschrieben, im 17. Jahrhundert muss das Spiel also in Kastilien schon bekannt gewesen sein.

Die größten Verlierer der Blackjack Geschichte

Da ich in meinem Bericht über Roulette Geschichten und Anekdoten mit dem ersten großen Gewinner in der Geschichte des Kesselspiels begonnen habe, möchte ich beim Blackjack mit den Verlierern anfangen.

Kerry Packer: 20 Millionen Dollar in 3 Wochen, 1 Million allein an einem Abend

Der australische Medienunternehmer ist immer für eine Geschichte über Verluste, aber auch Gewinne gut geeignet. Der Milliardär hat viele Casinos besucht. Der Legende nach soll er einmal im Bellagio Casino in Las Vegas für 3 Wochen gewesen sein. Innerhalb dieser Zeit hatte er eine enorme Pechsträhne, sodass er am Ende 20 Millionen Dollar verloren hat. An einem einzigen Tag waren es bis zu 1 Million Dollar. Seine einzige Strategie war, dass er jede Hand mit 300.000 Dollar spielt. Er hatte den Abend wohl viel Pech, aber er verließ den Tisch nicht vorzeitig, letztlich war er Milliardär und konnte mit den Niederlagen gut umgehen.

Omar Siddiqui: 167 Millionen Dollar Verlust in 10 Jahren

Omar Siddiqui war Vizepräsident des amerikanischen Unternehmens Fry’s Electronics. Er war spielsüchtig und finanzierte seine Sucht mit Schmiergeldern und übertriebenen Provisionen. Er reiste häufig nach Las Vegas und spielte dort lediglich ein Kartenspiel - Blackjack. Leider war er kein guter Spieler. Von den Jahren 1999 bis 2009 verlor er 167 Millionen Dollar, wobei er die Verluste auf verschiedene Spielbanken in Las Vegas verteilt hat. Allein an einem Tag soll er 8 Millionen Dollar verloren haben.

2008 bekam einer seiner Kollegen Wind von den Schmiergeldern und meldete ihn bei der Steuerbehörde. Die haben sein unversteuertes Einkommen zumindest grob überschlagen können. Derzeit steht er zum einen wegen Bundesbetrug unter Anklage und zum anderen haben mehrere Casinos noch offene Forderungen von ungefähr 33 Millionen Dollar, die er bei ihnen verloren hatte.

Terry Watanabe: 5 Millionen Dollar in 24 Stunden

Terry Watanabe verkaufte 2000 sein geerbtes Familienunternehmen und verspielte sein Vermögen zum großen Teil in Las Vegas. Was 2003 relativ harmlos als Spiel begann, wurde 2005 zu regelmäßigen Besuchen. Es war bekannt, dass er im Rio sowie im Caesar's Palace Casino auch mal am Blackjack-Tisch spielt. Seine Verluste waren episch - an einem Tag soll er ununterbrochen an einem Blackjack Tisch gesessen haben. Weil er ein bekannter High Roller war, erlaubte ihm das Casino an dem Tisch 3 Hände gleichzeitig mit jeweils 50.000 Dollar zu spielen. Innerhalb von 24 Stunden hat er so beim Blackjack 5 Millionen Dollar verloren. Es wird erzählt, dass der Casinobetreiber seinen Kreditrahmen dort auf 17 Millionen Dollar ausgedehnt hat.

Es handelt sich bei Terry Watanabe um einen der tragischsten Fälle von ausgenutzter Spielsucht durch ein Casino, der bisher bekannt wurde. Am Ende der Session soll er übermüdet gewesen sein und man habe ihm zusätzlich auch Schmerzmittel als besonderen Service an den Spieltisch bringen lassen - keine gute Werbung für die Branche.

Blackjack hat FedEx vor dem Bankrott bewahrt

FedEx ist heute eines der größten Logistikunternehmen weltweit, hat aber im Laufe der Zeit einige harte Tage erlebt. 1971 beginnt die Geschichte der Firma. Der Gründer und heutige Geschäftsführer Fredrick W. Smith steckte sein Vermögen von 4 Millionen Dollar in den Aufbau des Unternehmens. 90 Millionen Dollar nahm er zusätzlich als Kredit auf, damit er sein Business aufbauen konnte. Er wollte, dass Menschen Lieferungen in die ganze Welt verschicken konnten, damals war es ein innovativer Service, den keine andere Firma so bieten konnte. Er brauchte dafür unter anderem eine Flugzeug-Flotte.

Im dritten Jahr nach der Gründung kam es jedoch zu einem Anstieg der Treibstoffkosten, sodass die Firma pro Monat teilweise 1 Million Dollar Verluste machte. Am Tiefpunkt waren nur noch 5.000 Dollar auf dem Konto des Unternehmens und es war klar, dass am folgenden Montag keine Möglichkeit bestand, den Treibstoff für die Flugzeuge im Wert von 24.000 Dollar zu bezahlen.

Nachdem General Dynamics ein Darlehen abgelehnt hatte, kam Fredrick W. Smith eine recht unglaubliche Idee. Er fuhr mit den 5.000 Dollar nach Las Vegas und spielte mit dem letzten Guthaben des Unternehmens Blackjack. An einem Abend soll er nach mehreren Händen insgesamt 27.000 Dollar gewonnen haben - genug für die Treibstoffrechnung der neuen Arbeitswoche. Kurz darauf konnte er mehrere Kredite bekommen und sein Business kam immer mehr ins Rollen. Derzeit wird der Wert von FedEx auf 28 Milliarden Dollar beziffert. Roger Frock, der Partner von Smith, hat den Firmengründer auf die recht verrückte Geschichte angesprochen. Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern und sagte:

Was für einen Unterschied macht es? Ohne die Gelder für die Treibstoffgesellschaften hätten wir sowieso nicht fliegen können.

 

Höchster Blackjack Gewinn der Geschichte durch Kerry Packer

Wie schon gesagt, hatte der Australier Kerry Packer beim Blackjack nicht immer ein glückliches Händchen. Dennoch war er auch immer bei den Casinos gefürchtet. Angeblich sollen seine Spiele im Mai 1990 der Grund gewesen sein, dass das Londoner Aspinalls Casino gezwungen war, den Spielbetrieb herunterzufahren. Ein Klatschblatt berichtete damals, dass Packer wohl 300.000 Pfund dort gewonnen hätte und es zu viel für die Spielbank war. Es handelt sich wohl eher um einen lokalen Mythos, da weder Packer noch das Casinomanagement diese Geschichte jemals bestätigt haben.

1997 hat er dem MGM Grand Casino in Las Vegas Probleme bereitet. Die Angaben zu der Geschichte sind nur schwer zu prüfen, er soll in diesem Jahr zwischen 200.000 und 250.000 Dollar pro Hand beim Blackjack eingesetzt haben. Er spielte mit bis zu 6 Händen gleichzeitig. Innerhalb von einer Siegessträhne hat er in 40 Minuten zwischen 20 und 40 Millionen Dollar gewonnen (die Berichte sind nicht eindeutig). Es heißt, dass als Konsequenz der damalige Casinomanager gehen musste, weil er Packer mit derartigen Einsätzen hat spielen lassen. Bis heute gilt dieser Blackjack Gewinn als höchste Summe aller Zeiten.

Wie einige Croupiers nach dem Tod Packers 2005 bestätigten, war er auch großzügig mit den Trinkgeldern. Nach einem Gewinn kam es schon einmal vor, dass er mehrere hunderttausend Dollar und sogar bis zu einer Million für die Dealer spendiert hat.

Blackjack Ball - eine sehr exklusive Party

Max Rubin ist ein bekannter Glücksspielexperte und hat eines der Standardwerke zum Casinobesuch geschrieben. In „Comp City: A Guide to Free Gambling Vacations“ beschreibt er, wie man die Spieleinsätze optimieren kann. Er gilt als Spezialist für Blackjack und trat mehrfach im TV als Analyst auf.

Max Rubin soll die Idee zum Blackjack Ball gehabt haben, einer geheimen Party, in der die besten Blackjack Spieler der Welt um den „Blackjack Cup“ spielen. Der Gewinner dieses Pokals wird dann zum „größten Blackjack-Spieler des Jahres“ erklärt. Der Besuch ist nur mit einer Einladung möglich.

Angeblich muss man dafür erst durch ein Mitglied der Blackjack Hall of Fame nominiert werden und dann entscheidet ein Komitee darüber, ob eine Einladung ausgestellt wird. Jeder Besucher dieses Blackjack Balls muss eine Flasche Premium-Champagner mitbringen. Einen Bericht zu dem Spektakel findet sich im Forbes Magazin. Der Veranstaltungsort ist jedoch geheim und wird es wohl auch bleiben.

Blackjack Hall of Fame

Die Blackjack Hall of Fame befindet sich im Barona Casino von San Diego in Kalifornien. In ihr werden professionelle Spieler, Analysten und Experten des Kartenspiels verewigt. Jedem Mitglied der Hall of Fame gibt das Casino eine lebenslange Garantie für kostenlose Vollpension im Hotel, wenn die Zustimmung gegeben wird, dass das Mitglied nie wieder an den Tischen des Barona Casinos spielt.

Das Barona Casino hatte 2002 die Idee dazu. Im Winter des Jahres wurden 21 Experten für die Hall of Fame nominiert. Die Öffentlichkeit durfte dann einen Monat lang über die Aufnahme der ersten Mitglieder der Blackjack Hall of Fame abstimmen, dennoch wurden die ersten 7 Mitglieder erst 2003 beim Blackjack Ball offiziell aufgenommen. Die bisher aktuellste Liste der Ehrenhalle findet sich hier.

Bildquelle: 186167743 - Blackjack table in the casino on a cruise ship © cascoly2

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2 Kommentare zu: Blackjack: Gewinner, Verlierer und kuriose Geschichten rund um das Kartenspiel

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Avatar von Anonym
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