Eine kriminelle Bande soll in 400 Fällen Glücksspielautomaten manipuliert haben. Der Schaden wird auf eine halbe Million Euro beziffert. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ vor einigen Tagen berichtete, konnten inzwischen mehrere Tatverdächtige ermittelt und festgenommen werden. Aber wie konnte es den Kriminellen gelingen, die als sicher geltenden Spielautomaten so zu manipulieren, dass es zu einer unberechtigten „Gewinnsträhne“ kam?

In mehreren Hundert Fällen soll eine Tätergruppierung im gesamten Bundesgebiet Spielautomaten manipuliert haben – mit Erfolg. Insgesamt soll es den Tätern gelungen sein, mehr als eine halbe Million Euro durch die Manipulationsaktivitäten zu ergaunern. Doch inzwischen ist die Polizei den Tätern auf die Schliche gekommen. Es bleibt die Frage, wie Kriminelle es schaffen konnten, die Automaten in den Spielhallen so zu beeinflussen, dass unberechtigte Gewinnauszahlungen stattfanden.

Glücksspiel – nein danke!

Normalerweise hängt der Erfolg am Spielautomaten einzig und allein vom Glück der Spielerin oder des Spielers ab. Eine kriminelle Bande hatte offensichtlich jedoch keine Lust, sich diesem Risiko hinzugeben. Stattdessen griffen sie zu einer anderen Option. Sie manipulierten in mehreren Spielhallen die aufgestellten Geldspielautomaten, um eine ungerechtfertigte Auszahlung zu erhalten. Ein Spielhallenbetreiber aus dem bayrischen Fürstenfeldbruck hat den Anstoß zu den umfangreichen Ermittlungen der Polizei gegeben. Ihm waren die auffällig vielen Gewinnauszahlungen verdächtig vorgekommen.

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Sind Manipulationen von Slots durch Online Casinos möglich?

Tätergruppe schlug deutschlandweit zu

Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, dass die Tätergruppierung nicht nur in Oberbayern, sondern an vielen verschiedenen Orten in Deutschland zuschlug. Die Mitglieder der kriminellen Bande stammen dabei überwiegend aus Nordrhein-Westfalen. Insgesamt sollen sich die Betrüger an etwa 400 Glücksspielautomaten im Bundesgebiet zu schaffen gemacht haben.

Der Betrug gelang nur, da die Täter über Spezialwissen im Bereich der Gerätefunktionen verfügten. Zudem besaßen sie unberechtigterweise vertrauliche Zugangsdaten, die sie teilweise gegen eine Geldzahlung von Dritten erhielten. Darüber hinaus hat die Polizei herausgefunden, dass in vielen Fällen auch das Spielhallenpersonal tatkräftig mitgeholfen hat. Teilweise mussten die Geldspielgeräte nämlich gewaltsam geöffnet werden und es mussten Kabelverbindungen durchtrennt werden, um die Manipulation durchführen zu können.

Aus diesem Grund ist es keine Überraschung, dass der Coup gelingen konnte. Normalerweise verfügen moderne Spielautomaten in Deutschland und anderen EU-Ländern nämlich über ausgeklügelte technische Mechanismen, die sicherstellen sollen, dass eben kein Betrug stattfinden kann.

Auch im Internet kursieren an vielen Stellen Behauptungen, dass Spielautomaten von den Nutzern manipuliert werden können. Hierbei handelt es sich jedoch um unseriöse Versprechungen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Und selbst wenn eine Manipulation der virtuellen Automatenspiele gelingen würde, würde sich jeder Beteiligte strafbar machen und eine Geld- oder Freiheitsstrafe riskieren.

Täter auf frischer Tat erwischt

Den Ermittlungsbehörden gelang bereits im September vergangenen Jahres ein erfolgreicher Zugriff. Die Kriminalpolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord nahm hier drei Tatverdächtige fest, die in Fürstenfeldbruck gerade wieder damit beschäftigt waren, einen Spielautomaten zu manipulieren. Weiterhin konnte ein weiterer Tatverdächtiger in seiner Dortmunder Wohnung festgenommen werden. Zwei der vier tatverdächtigen Männer befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft.

Ende Februar fanden dann noch einmal Durchsuchungsmaßnahmen statt, bei denen die Objekte von zwei weiteren mutmaßlich am Betrug beteiligten Tatverdächtigen durchsucht worden sind. Den Männern wird vorgeworfen, den Spielhallenbetrügern Insiderwissen sowie das technische Material bereitgestellt zu haben. Insgesamt werden die Ermittlungen in diesem Tatkomplex inzwischen gegen 14 Personen geführt. Diese werden von der zuständigen Staatsanwaltschaft München ll geführt. Bereits vor mehreren Jahren berichteten wir von einer Manipulation von Spielautomaten, die zu einem Schaden von insgesamt 5.000 Euro geführt hat.

Fazit

Der Tätergruppe gelang es aktuellen Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge in 400 Fällen Spielautomaten erfolgreich zu manipulieren. Dazu nutzten die Kriminellen das Spezialwissen von Insidern, bezahlten das Spielhallenpersonal, damit weggeschaut wurde, und beschädigten in vielen Fällen die Automaten, um ihren Betrug erfolgreich durchführen zu können. Der Gesamtschaden wird auf über 500.000 Euro beziffert. Mittlerweile richten sich die polizeilichen Ermittlungen gegen insgesamt 14 Beschuldigte. Bislang ist noch kein Termin für eine Hauptverhandlung bekannt gegeben worden.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/bedrohlich-dunkel-düster-gegenlicht-1541063/

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3 Kommentare zu: Bande manipulierte Spielautomaten – 500.000 Euro Schaden

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Hoffentlich fällt die Strafe nicht all zu mild aus.
Avatar von T****s
alles richtig gemacht
Du meinst damit sicher die Polizei, die alles richtig gemacht hat, indem sie die Tatverdächtigen ermittelt und festgenommen hat?

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