Australien gilt bereits seit vielen Jahren als Zocker-Hochburg. In keinem anderen Land auf der Welt verlieren die Menschen statistisch gesehen mehr Geld pro Kopf als in dem dünn besiedelten Staat auf der Südhalbkugel. Es ist daher schon lange kein Geheimnis mehr, dass Australien ein massives Spielproblem hat. Doch wie gehen die Entscheidungsträger mit diesem Problem um und warum wird hier überhaupt so viel gespielt?

In Australien leben auf einer Fläche von 7.688 Quadratkilometern nur etwa 26 Millionen Menschen. Damit leben hier statistisch gesehen nur 3,3 Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 236 Einwohner, also über 70x so viel. Trotz der Tatsache, dass Australien so dünn besiedelt ist und die Wege oft sehr weit sind, scheint das Land ein massives Problem mit dem Glücksspiel zu haben. Die „Aussies“ versenken nämlich Jahr für Jahr viele Milliarden Australische Dollar an Automaten und bei anderen Glücksspielen. Bereits im September 2021 berichteten wir darüber, dass eine Reisekauffrau aus Australien knapp 630.000 USD im Casino verspielte.

Nirgendwo stehen mehr Spielautomaten als in Australien

Viele Australier spielen regelmäßig am Automaten. Kein Wunder also, dass hier hochgerechnet die meisten Spielautomaten pro Einwohner weltweit stehen. Auch die Verluste der „Aussies“ sind enorm. Statistisch gesehen verliert jeder Australier im Schnitt 1.200 Australische Dollar pro Jahr. Das entspricht ungefähr einem Betrag von 765 Euro. Alle Bürgerinnen und Bürger, also auch Minderjährige, sind eingeschlossen. In keinem anderen Land auf der Welt verlieren die Menschen durchschnittlich gesehen so viel beim Glücksspiel wie in Australien. Zum Vergleich: In Singapur verspielen die Einwohner knapp die Hälfte weniger Geld pro Kopf. Dabei ist Singapur nach Australien auf dem zweiten Platz der Nationen mit hohen Glücksspielverlusten.

Mittlerweile sind die sogenannten „Pokies“, also die Spielautomaten, wie sie in Australien heißen, fester Bestandteil der Kultur des Landes. Dabei interessieren sich die „Aussies“ nicht nur für die Automatenspiele, sondern auch für sämtliche andere Glücksspiele. Besonders populär in Australien sind zum Beispiel Pferderennen. Die gehören schon seit langer Zeit zu den wichtigsten gesellschaftlichen Events in „Down Under“. Im Mai 2021 ging es in einem auf GambleJoe veröffentlichten Artikel um ein Casino ohne Bargeld in Sydney.

Insgesamt befinden sich mehr als 180.000 Spielautomaten in Australien. Diese befinden sich nicht nur in Kneipen und Pubs, sondern auch in „Clubs“ und sogar in Gemeindezentren. Erschreckend ist beispielsweise die Tatsache, dass sogar die katholische Kirche jedes Jahr rund 50 Millionen Dollar mit Poker-Automaten und sonstigen Glücksspielen einnimmt.

Arme Menschen sind besonders betroffen

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der australischen Regierung zeigt, dass vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen vom unkontrollierten Glücksspielverhalten und den damit verbundenen Folgen betroffen sind. Es sind nämlich die weniger wohlhabenden Australier, die beim Glücksspiel regelmäßig viel Geld verlieren und dann auch oft gesellschaftlich abrutschen. Besonders verheerend ist die Situation demnach in einem Vorort von Sydney mit dem Namen Fairfield. Hier lag das Haushaltseinkommen 2018 im Durchschnitt bei 1.222 Australischen Dollar pro Woche. Statistisch gesehen hat jeder Mensch hier allerdings über 5.600 Dollar pro Jahr beim Glücksspiel verloren. Das entspricht rund 112 Dollar pro Woche und damit über zehn Prozent des Haushaltseinkommens. Die Regierung selbst tut bislang wenig gegen das Problem. In Europa sind die Bemühungen deutlich stärker. So berichteten wir beispielsweise im November vergangenen Jahres über die „European Safer Gambling Week 2022“.

Fazit

Die Bevölkerung in Australien scheint sich aktuell mehr und mehr in den Ruin zu zocken. Die Regierung schaut zu, da die Lobby-Interessen der Glücksspielindustrie mit einem besseren Spielerschutz kollidieren. Dabei wäre es höchste Zeit, das Glücksspiel im Land einzudämmen und die Bevölkerung besser vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/sydney-opernhaus-australien-3605032/

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